RAMÉE |
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Reinhard KEISER, Brockes-Passion | ![]() |
Die Brockes-Passion kann heute als der Archetyp des deutschen Osteroratoriums angesehen werden. In dieser Eigenschaft diente sie als Vorlage und Inspirationsquelle für spätere berühmte Meisterwerke. Jene Brockes-Passion erfreute sich einer ununterbrochenen Beliebtheit über das ganze 18. Jahrhundert hinweg: nicht weni ger als elf Komponisten vertonten sie, darunter Händel und Telemann. Die superbe Version von Reinhard Keiser (1674-1739) ist nicht nur die erste, sondern auch jene, welche am engsten der großen rhetorischen Kraft und den reichen Affekten der Textvorl age des Dichters folgt. Barthold Heinrich Brockes (1680-1747) is t in der deutschen Literaturgeschichte vor allem für seine innovative Rolle während des zweiten Viertels des 18. Jh. geschätzt. Keiser, wie Brockes in Hamburg tätig, war 1712, dem Jahr der Uraufführung der Brockes-Passion, schon als der bedeutendste Opernkomponist Deutschlands (und nach Meinung einiger selb st Europas!) berühmt. Wenn die Schöpferkraft dieser beiden großen Künstler in einem einzigen Werk kulminiert, kann das Er gebnis nur spektakulär sein! Das 300jährige Jubiläum seiner Uraufführung rechtfertigt eine späte, doch nicht minder leidensc haftliche Würdigung – in dieser Aufnahme präsentiert durch die Sänger des Ensembles Vox Luminis und die Inst rumentalisten des Orchesters Les Muffatti.
VOX
LUMINIS wurde 2004 anlässlich eines Konzertes in Namur (Belgien) gegründet. Das Ensemble besteht aus
einer variablen Gruppe von Gesangssolisten, die bei Bedarf um ein Continuo und zusätzliche Instrumentalisten
erweitert wird. Die meisten Mitglieder des Ensembles sind durch die inspirierende Schule eines der bedeutenden
Zentren Alter Musik in Europa gegangen: das Königliche Konservatorium in Den Haag. Von dieser Stadt aus
begann Vox Luminis seine Tätigkeit, bevor sich das Ensemble 2009 in Namur niederließ. Gestärkt durch die
Stabilität und den Zusammenhalt seiner Besetzung, beeindruckt das Ensemble und verführt sowohl durch die
Persönlichkeit hinter jeder Stimme als auch durch die Ausgewogenheit und Homogenität der Timbres, die zu
einer gemeinsamen Klangfarbe verschmelzen. Vox Luminis ist auch durch den Enthusiasmus seiner Mitglieder
gekennzeichnet, ihre Leidenschaft für Alte Musik mit dem Publikum zu teilen. Das Ensemble widmet sich vorrangig dem italienischen und deutschen Repertoire des 16. bis 18. Jahrhunderts. Seit seiner Gründung ist Vox
Luminis auf zahlreichen Festivals in Belgien, Frankreich, Kroatien und den Niederlanden aufgetreten, u.a. auf
dem Festival d'Ambronay, den Rencontres Musicales de Vézelay, beim Festival de Saint-Michel en Thiérarche,
beim Juillet Musical de Saint-Hubert, bei den Nuits de Septembre in Lüttich, auf dem Festival de Stavelot, auf
dem Midsummer Festival in Hardelot, auf dem Automne Musical de Spa, sowie auf dem Festival Bach en Combrailles. Vox Luminis war 2012 »Ensemble en résidence« beim Festival Musique et Mémoire in Luxeuil-les-Bains
(Frankreich) und hatte sein Debut auf dem Alte-Musik-Festival in Utrecht, dem MA Festival in Brügge, dem
Festival de Saintes, im Centro Cultural Belém in Lissabon und auf dem Musikfest Stuttgart. Im vergangenen Jahr
hat Vox Luminis sein Debut in mehreren europäischen Hauptstädten gegeben: im renommierten Wigmore Hall
in London, im Oratoire du Louvre in Paris, im Auditorio Nacional de Música in Madrid und im Bozar in Brüssel.
2014 wird Vox Luminis eine Tournee an beiden Küsten der Vereinigten Staaten unternehmen und seine erste
Opernproduktion darbieten. Vox Luminis wird von der
Communauté française Wallonie-Bruxelles de Belgique
und
Tournées Art et Vie
unterstützt.
Zsuzsi Tóth, Sopran (Tochter Zion – Magd 3 – Gläubige Seele 1)
Jan Van Elsacker, Tenor (Evangelist)
Peter Kooij, Bass (Jesus)
Caroline Weynants, Sara Jäggi, Sopran
Jan Kullmann, Barnabás Hegyi, Altus
Fernando Guimaraes, Robert Buckland, Tenor
Hugo Oliveira, Lionel Meunier, Bass
Lionel Meunier, Leitung
www.voxluminis.com
Unermüdlich und mit höchster Integrität setzen sich
LES MUFFATTI für die Verbreitung von Kompositionen
universeller Schönheit ein, für Momente zeitloser Kontemplation und, vor allem, für die Förderung musikalischen
»Slow foods«. Dieses Anliegen gelingt durch gründliche Recherchen, sorgfältig ausgewähltes Instrumentarium,
ausreichend Möglichkeiten zum Experimentieren während der Proben und eine große Portion mitreißender
Spielfreude während der Konzerte. Les Muffatti widmen sich zahlreichen, heute noch weitgehend unbekannten
Meisterwerken, ohne darüber die unausweichlichen Höhepunkte barocker und frühklassischer Meisterschaft zu
vergessen. Was 1996 als studentische Initiative einer Handvoll junger Idealisten des Brüsseler Konservatoriums
begann, bekam 2004 mit Peter Van Heyghen am Dirigentenpult neuen, professionellen Aufschwung. Seitdem
entwickelte sich das Orchester zu einem Projekt von internationalem Rang, getragen von erfahrenen Musikern,
die ständig die Berechtigung und Notwendigkeit ihres unverminderten Idealismus hinterfragen. Les Muffatti genießen heute das Vertrauen der wichtigsten belgischen Veranstalter (Bozar, AMUZ, MA-Festival Brugge, Festival
de Wallonie, Festival van Vlaanderen u. a.) und gastieren regelmäßig auf großen europäischen Festivals (Oude
Muziek Utrecht, Musica Sacra Maastricht, Saint-Michel en Thiérache, Musikfest Stuttgart, Berliner Tage für Alte
Musik, Tage Alter Musik Regensburg u. a.). In ihren CD-Produktionen konzentrieren sich Les Muffatti auf ihr
Lieblingsrepertoire: Komponisten und Werke, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind (Muffat, Pez, Bononcini, Sammartini, Keiser, Leclair). Dieses Konzept wird regelmäßig von der internationalen Kritik begrüßt und
erhielt bereits beachtliche Auszeichnungen (Toccata, Diapason, Early Music Magazine, Goldberg u. a.).
Peter Van Heyghen, Leitung
Laura Pok, Stefanie Troffaes, Blockflöte
Stefanie Troffaes, Traversflöte
Vinciane Baudhuin, Stefaan Verdegem, Oboe
Lisa Goldberg, Alain De Rijckere, Isabel Favilla, Fagott
François Fernandez, Marie Haag, Catherine Meeùs, Marcin Lasia, Benedicte Verbeek, Laurent Hulsbosch, Violine
Wendy Ruymen, Julie Vermeulen, Viola
Marian Minnen, Corentin Dellicour, Cello
Benoît Vanden Bemden, Kontrabas
Kris Verhelst, Cembalo
Bernard Zonderman, Erzlaute
www.lesmuffatti.be